Es ist eine anspruchsvolle Zeit, in der wir uns bewegen. Umso wichtiger, sich wieder im Klaren zu werden, zu reflektieren, wer bin ich, wo stehe ich?
Das gibt mir Sicherheit und Schutz, es schafft eine Verbindung zu mir selber. Sich in bewusster Form an die Werte und Tugenden zu erinnern, die mir von meinen Eltern und auch Grossmutter vermittelt wurden. Die mir mitgegeben wurden, mich in meinem Leben begleitet haben, und sich immer bewährten.
Werte wie Menschlichkeit, Wertschätzung, Vertrauen, aber auch Liebe, Authentizität und Identität. Sie leben in mir, sie sind ein Teil von mir, sie sind meine ständigen Begleiter. Nicht nur nach aussen für Andere, nein, sie gelten auch für mich. Ich darf sie auch für mich in Anspruch nehmen und leben. Sie entwickeln sich weiter, bleiben lebendig in mir und stets habe ich die Möglichkeit mich ihnen aufs Neue zuzuwenden, sie in mir zu spüren und aufleben zu lassen.
Ja, an ihnen vermag ich mich zu orientieren, auszurichten, Dinge und Ereignisse, Erkenntnisse, auch kritisch zu hinterfragen und dann für mich und meine eigene Position einzustehen. Es ist nicht einfach in diesen Tagen, wo um mich herum so Vieles im Argen liegt und bedrohlich ist.
Indem ich in Verbindung mit mir bleibe, in mich hinein spüre, was ist stimmig für mich, was kommt nicht in Frage oder lehne ich ab, bleibt diese kraftvolle und intensive Verbindung zu mir selber erhalten. Dadurch weiss ich wo ich stehe.
Der Druck von Aussen, das was ich sehe und erlebe, ist teilweise nur schwer zu ertragen, weil Vieles um mich herum einen Niedergang erfährt, bedrohlich wird und ich diese zunehmende Bedrohung und Gefahr spüre. Aber ich halte mich nicht darin auf, verweile dort nicht und versinke darin. Nein, ich nehme es zur Kenntnis und kehre zu mir selber zurück.
Dadurch kann man mich vielleicht verbal attackieren, beschimpfen etc. aber es dringt nicht mehr in mich ein und ich kann es bei dem Menschen lassen, der mich angegriffen hat und nehme es nicht zu mir. Nicht umsonst, wird es immer wichtiger, bei sich zu bleiben.
Nicht eingenommen zu werden von all dem, das einen sonst wie einen Tsunami zu überrollen droht. Jeder von uns ist ein menschliches Unikat. Einzigartig in seiner Persönlichkeit, in seinem Wesen, in seiner Existenz und nichts und niemand kann uns das nehmen.
Diese Einzigartigkeit und die darin enthaltene Identität und Authentizität, die jeden von uns ausmacht, gilt es wahrzunehmen. Nur wenn ich mit mir in Verbindung trete, ist das möglich. Dazu braucht es Niemanden um mich herum. Keinen Partner, keine Freunde, nur mich.
Ob auf einem Berg, oder unterwegs, wo auch immer. Sich die Zeit, die Momente für sich zu nehmen und sie sich zu gönnen, um wieder mit dem was einen jeden von uns ausmacht in Verbindung zu treten. Das sind die Momente in denen ich mich spüre und wahrnehme und ja, mich auch selber liebe.
Bei mir sind es Wanderungen, da bin ich bei mir. Für den Anderen Yoga oder Mountainbiken etc. Da erlebe ich das Kraftvolle, das Leben, das Liebevolle und Wertschätzende auch für mich. Ja, ich darf mich selber lieben, mich daran erinnern, wie es sich anfühlt, wie es in mir lebt und präsent ist.
Ich darf mich auch selber wertschätzen und damit verbinden und erleben, wie gut es sich anfühlt. Ich darf Mensch sein in seiner Einzigartigkeit und mich daran erfreuen und es in mir leben lassen.
Diese Momente geben mir die Sicherheit, den Schutz, die Kraft, durch den Alltag zu kommen. Mich dem Tsunami an Ereignissen, der schon jetzt Viele zu verschlingen droht, zu entkommen. Mich nicht davon überrollen und einnehmen zu lassen. Dank dieser Kraft, habe ich als Mensch auch eine Präsenz. Es ist spürbar für Andere, damit darf und kann ich sie bereichern wenn sie es wünschen und zulassen.
Menschlichkeit ist nicht nur, wenn ich nach Aussen scheinbar Gutes tue. Menschlichkeit ist auch, wenn ich mit mir in Verbindung trete, mich mir selber zuwende, mich spüre, daran erfreue, es aufleben lasse und mich selber wertschätze. Wenn ich mich selber lieben kann und mir meiner bewusst bin.
Indem ich dies erkenne, erlebe, verspüre, kann ich Menschlichkeit auch nach Aussen tragen. Nur ist sie dann echt, authentisch gelebt, dann ist es Menschlichkeit. Nur wenn ich mich selber lieben und wertschätzen kann und weiss, wie es sich anfühlt in mir, dann vermag ich es auch zu leben und nach Aussen zu tragen.
Menschlichkeit….ja, ich darf auch menschlich zu mir selber sein.