
Chemnitz
Chemnitz und Sachsen sind gerettet!!!
Was für ein Konzert, über 65.000 Zuschauer. Chemnitz macht es möglich. Die Veranstalter können sich auf die Schultern klopfen, die Politik kann durchatmen.
Es braucht den Mord an einem jungen Menschen mit 25 Messerstichen, damit moralische Grundwerte bei musikalischem Hintergrund aufeinandertreffen. Nicht etwa für den Ermordeten, nicht gegen eine Politik des gänzlichen Versagens, dem Verlust der inneren Sicherheit und offenen Grenzen.
Nicht gegen eine Politik, welche die Gesellschaft spaltet und das soziale Gefüge zum kollabieren bringt. Spalten statt zusammenführen, ist das Motto der Stunde. Politisch gewollt und musikalisch untermalt und von zahlreichen Medien herbeigeredet.
Zeichen werden gesetzt, nicht zu knapp. Alles wird aufgeboten und mobil gemacht. Aus allen Ecken der Republik reisen sie an, kostenlos wird alles heran gekarrt, was willig ist. Wäre es möglich, man hätte sie auch vom anderen Ende des Universums mobilisiert.
Ein ermordeter Mensch, mit 25 Messerstichen hinterlässt eine Frau, die jetzt ohne Partner ihre Zukunft planen muss und sich immer fragen wird: „Wie konnte das passieren, wie ist so etwas in Deutschland möglich?“.
Währenddessen Beschallung pur und eine völlige Ausblendung dessen, was in diesem Lande geschieht. Der moralische Rausch, die politische Glückseligkeit werden sich noch lange an diesem Zeichen ergötzen. Eine Zeitfrage, bis sich auch die Politik erleichtert auf die Schultern klopft. Jene Presseorgane die es schon immer gewusst haben…im Rausch der Sinne in ihrem Kampf gegen Rechts.
Ein Kind wächst ohne Vater auf, denn dieser wurde ihm genommen. Ursachen, die zu dieser Tragödie führten, wurden nicht gefunden. Politisch wird sich nichts ändern, denn das etablierte „weiter so, jetzt erst recht“ hat sich manifestiert.
Die Wut, der Frust, die Verzweiflung und Ängste der Bürger in Chemnitz und dem Rest des Landes fanden keinen Platz, bei diesem musikalischen Getöse. Die kritischen Belange des Einzelnen gehen durch die Beschallung mit Musik unter.
Das grosse Finale, es wurde nur hinausgezögert und wartet darauf, dass seine Zeit kommt, in der es aus der Gesellschaft herausbricht. Dann wird auch das musikalische Getöse nicht mehr reichen, um es zu überdecken. Vielleicht holt man dann Mario Barth auf die Bühne, diesmal Comedy gegen Rechts?
Es ist beängstigend und besorgniserregend, dass sich diese Zigtausenden für ein moralisches Konzert aufbieten lassen. Ihre Präsens, ihre Stimme, dort wo sie am nötigsten gebraucht wird, bei einem Aufbegehren gegen eine Politik die ihr Land in den Abgrund reisst und ihre Zukunft zerstört, hingegen verstummt.
Früher lies man die Löwen im Kolosseum los, um für ein Spektakel zu sorgen und abzulenken. Heute reichen eine handvoll Musiker um von dem was im Lande geschieht, abzulenken.
Eines ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Das Morden wird weitergehen. Unzählige Gewaltoper auf dem Altar der Weltoffenheit werden willfährig preisgegeben. Und dann?