Vorbei die alten Zeiten, in denen sich die deutsche Bundeswehr nicht aus dem Hinterhof ihrer Kaserne raustrauten, um sich an globalen realen Kriegsspielen zu beteiligen. Das war für Deutschland ein historisch bedingtes NoGo. Wer sich daran erinnert, stellt nicht nur altersmässig fest, dass er zugelegt hat, sondern darf auch hautnah miterleben, wozu kriegstreibende Politik in Deutschland mittlerweile fähig ist.
Der Kosovo Konflikt war der Anfang. Da wurde der Truppe die Jungfräulichkeit genommen. Es ist nur natürlich, wenn man eine Armee hat, dann möchte man sie auch verwenden. Schliesslich, wer einen Sportwagen besitzt, möchte ihn auch ausfahren, sonst kommt schnell Frust auf.
In diesem Fall war politisches fine tuning nötig, denn auch die Bevölkerung will darauf vorbereitet sein, das ihre Soldaten jetzt auch im Ausland eingesetzt werden. Das deutsche Soldaten auch sterben können und anstatt auf zwei Beinen in Plastiksäcken ihre Heimreise antreten, das wurde vielen erst hinterher klar.
Glücklicherweise gibt es die NATO und so konnte die Bundeswehr legitimiert in den Krieg ziehen. Endlich – es war geschafft!
Dann der nächste grosse Wurf, Afghanistan. „Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt. “ das sagte Peter Struck damals als SPD Verteidigungsminister. Chapeau, für diese Aussage. Ein geniales Marketingkonzept, diesmal für das Produkt Bundeswehr. Eine wirklich mitfühlende, manipulierende Aussage, der jeder folgen konnte und bereits die Taliban in seinem Vorgarten sah, wenn er diesem Lockruf nicht folgt. Ansonsten hätte man Peter Struck vor Gericht stellen müssen, für ein durchdachtes Verdummungskonzept, Manipulation der Bürger und Kriegstreiberei. Die US Amerikaner machen es ja allen vor, wie man maipuliert und lügt, um dann in ein Land einzufallen, es zu befreien und das totale Chaos zu hinterlassen.
US-Amerika
hinterlässt bei all seinen militärischen Friedens und
Befreiungseinsätzen hunderttausende Toter. Kollateralschäden halt,
auch wieder so ein schönes Wort für eine unmenschliches Ereignis
und zigtausender ziviler Opfer. Da greift Deutschland dem grossen
Bruder gerne unter die Arme oder steht ihm zumindest zur Seite.
Westliche Ideologie und Demokratie, als Aphrodisiakum für alle
Ländern in denen sie weder gewollt ist, noch funktioniert.
Militärische Friedenseinsätze als Modell, den Planeten gänzlich
abzufackeln. US-Amerika und seine Verbündeten machen es möglich.
10 Jahre Afghanistan Verdummungskonzept für die Bürger und etliche tote Soldaten – später der ernüchternde Kater. Deutschlands Soldaten können auch sterben und weder wurde noch konnte man Deutschlands Demokratie am Hindukusch verteidigen. Taliban, das bedeutet, man hat hat es mit einer Mentalität zu tun und kämpft gegen religiöse Kräfte, denen die europäische Schönwetter Mentalität nichts entgegen zu setzen hat.
Ein militärisch hoch aufgerüsteter Westen gegen religiöse Fanatiker, die selbst aus einem Essbesteck und seinen Löffeln tödliche Waffen machen… Im übrigen will der Mohn in Afghanistan nicht nur produziert, sondern auch verkauft werden. Die vielen Bodenschätze des Hindukusch nicht zu vergessen. Also Befriedung bei all den Warlords ist politisch und wirtschaftlich nicht wirklich erwünscht. Moralische, ethische und menschliche Grundwerte gegen religiösen Fanatismus. Wer da in Afghanistan gewinnt, dürfte klar sein.
Zum Glück aber sind deutsche Politiker in Berlin nicht lernfähig oder unterliegen ihrer politischen Amnesie. Zu viele undurchschaubare Interessen, Abhängigkeiten, Rüstungsgeschäfte etc. machen es für den Normalbürger unmöglich, hinter die Kulissen zu schauen. Er würde sich auch dauerhaft über eine Toilettenschüssel bücken müssen um käme da gar nicht mehr weg, wüsste er was politisch da alles verzapft wird.
Aus dem Afghanistan Rückzug wurde letztendlich ein dauerhafter Bundeswehr Engagement an Plätzen und Orten, an denen diese Truppe nichts zu suchen hat. Mittlerweile auch ausserhalb Europas und der NATO, gehört es zum guten Umgangston, deutsche Soldaten nicht als Kämpfer, sondern Friedensapostel zu vermarkten. Eine Handvoll Soldaten hier, ein paar Hundert dort, mittlerweile macht man sich mit einem kleinen Kontingent wieder nach Afghanistan auf. Mit dieser unfähigen Kriegsministerin und jenen, die sie politisch unterstützen und mittragen, ist alles möglich.
Mali, Irak, Türkei, Afghanistan, Libanon, Kosovo, Sudan, Liberia, Westsahara, Horn von Afrika etc. – das Bundeswehr Reisebüro kommt gar nicht mehr nach. Eine starke Truppe, deren maroder Fuhrpark, nicht einsatzfähige Luftwaffe, unbrauchbare Schiffe und unzureichende Waffen und Equipment von sich reden macht, geht auf Welttournee.